Aus dem leben eines lautgesetzes
Das Graßmann’sche Gesetz, sein Ursprung und sein Schicksal
Das, was man in der Indogermanistik als ‘das Graßmann’sche Gesetz’ bezeichnet, erscheint dem Autor dieses Beitrags zufolge oft nicht identisch mit dem, was den tatsächlichen Beitrag Hermann Graßmanns (1809–1877) ausmachte und was er selbst als seine persönliche Leistung betrachtete. Der Versuch, die authentische Entdeckung und ihren Unterschied von den früheren Arbeiten festzustellen, zeigt, daß die von Graßmann vorgeschlagene Interpretation vom theoretischen Gesamtkontext der indogermanischen Rekonstruktionsarbeit der Zeit abhängig war. Die spätere Verschiebung des Kontexts verursachte auch die Veränderungen in der Interpretation derselben empirischen Tatsachen (die man von der Graßmann’schen Interpretation unterscheiden muß) und markierte eine neue Phase in der Geschichte des ‘Graßmann’schen Gesetzes’.
Article language: German