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Publication details [#10610]
Publication type
Book – monograph
Publication language
German
Keywords
ISBN
377057210
Abstract
Der Roman 'Der ingeniöse Junker Don Quijote de la Mancha' von Cervantes, dessen erster Teil 1605 erschien und sofort weltberühmt wurde, wird hier als die Erzählung eines Mannes gedeutet, der unerschütterlich glaubte, sich selbst ganz und gar aus einer Metapher in reale Ereignisse umgeschaffen zu haben. Er verhält sich nicht wie ein fahrender Ritter, sondern glaubt tatsächlich ein solcher zu sein. Enthält der Roman Spuren, die geeignet wären, durchaus eigene und auch eigenwillige philosophische Wahrheiten zu bieten, die neben Denkern wie Platon, Aristoteles, Descartes oder Kant bestehen können? Diese Frage wird hier bejaht. Dabei zeigt sich, dass der Roman philosophisch noch weitgehend unentdeckt ist. In acht Kapiteln wird versucht, tiefer in diesen ernstheiteren Text einzudringen, und ihn einerseits als Exponenten der Moderne zu lesen, welcher er andererseits die Möglichkeit einer sozialen Welt ohne Machtgier und Machtkämpfe entgegensetzt. In Spanien heißt es, wer diesen Roman lese, lache beim ersten Lesen, weine beim zweiten und verstehebeim dritten. Die Essays wollen versuchen, diese dritte Stufe zu erreichen. Eine strikte Trennung von philosophischer und philologischer Deutung ist heute kaum noch durchführbar. Cervantes hätte sie gar nicht verstanden. Denn er war der Ansicht, Dichtung und Literatur umfasse auch Philosophie. Daher ist eine philosophische Lektüre seines Romans nahe an seinem Selbstverständnis.
(Publisher Book Description)