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Goschler, Juliana. 2003. Review of Metaphor and Metonymy at the Crossroads. Investigações 5/2003. URL

Abstract

Der Sammelband stellt sich selbst die Aufgabe, die aktuellen Wendepunkte in einer kognitiven Theorie der Metapher und der Metonymie offenzulegen und zu diskutieren. Barcelona gibt in seiner Einleitung (S. 1-28) einen kurzen, sehr informativen Überblick über die kognitive Metapherntheorie, wobei vor allem George Lakoff und Mark Johnson referiert werden. Besonders an Barcelonas Ausführungen ist vor allem das Beharren auf einer Gleichstellung der Metonymie neben die Metapher, während bei Lakoff und Johnson die Metonymie eher als ein Sonderfall der Metapher gewertet wird. Barcelona betont dagegen, dass die Metonymie nicht nur ein “gleichwertiges” Phänomen sei, sondern möglicherweise sogar noch grundlegender für Sprache und Kognition sei als die Metapher. So wird auch in mehreren der Einzelbeiträge versucht, eine metonymische Basis von Metaphern auszumachen. Trotzdem kann man in diesem Punkt kaum von einer echten Veränderung in der kognitiven Metapherntheorie reden. Die theoretische Betrachtung von Metapher und Metonymie orientiert sich vorrangig an den schon von Lakoff und Johnson formulierten Prinzipien. Die hier hinzukommenden Aspekte sind vor allem solche, die bei Lakoff und Johnson äußerst vage geblieben sind. Es werden allerdings u.a. mit der sogenannten Blending-Theorie einige neue Perspektiven eröffnet, die auch der kognitiven Metapherntheorie eine neue Richtung geben könnten. In dieser Perspektive werden Metapher und Metonymie – ebenso wie Ironie oder Sarkasmus – als verschiedene Formen eines allgemeineren Mechanismus des 'mental mapping' aufgefasst (Juliana Goschler)