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Publication details [#5768]

Hildebrand, D. 2005. Review of Stolleis, Michael. 'Das Auge des Gesetzes. Geschichte einer Metapher'. München: C.H. Beck Verlag. 2004. ISBN: 3406516793. 88 pp.
Publication type
Review/summary
Publication language
German

Abstract

Michael Stolleis ist der berufene Autor einer Metapherngeschichte des öffentlichen Rechts in Deutschland. Wer sonst überschaute es ähnlich differenziert? Seine Geschichte des öffentlichen Rechts, von 1600 bis 1945 reichend, liegt in drei prallen Bänden im Beck-Verlag vor.[1] Dazu kommen noch drei Suhrkamp-Bände gesammelter Studien, die charakterisierende Schlaglichter auf die jeweiligen Epochen werfen: Für die Frühe Neuzeit ist es der Zusammenhang von Staatsbildung und Staatsräsondiskurs[2], für das 19. Jahrhundert der Konnex von Konstitution und Intervention[3], durch den die Konstitutionalisierung zum Dynamisierungsfaktor wurde, für das 20. Jahrhundert ist es dann das „Recht im Unrecht“[4] des Nationalsozialismus, das selbst zum Unrecht wurde. Eindringlich beschreibt Stolleis in seinem dritten Band die Politisierung des ganzen Rechtssystems und seiner Rechtswissenschaft. Die „furchtbaren Juristen“[5] beschäftigen ihn seit seiner Habilitationsschrift über die „Gemeinwohlformeln im nationalsozialistischen Recht“ (1974) schon. Ein ganzer Kranz von Herausgeberschaften und Publikationen kommt noch dazu. Jeder wird wünschen, dass Stolleis seine umfassende Historisierung des öffentlichen Rechts noch in einem vierten Band bis zur Wiedervereinigung führt. Inzwischen aber hat er andere Fäden aufgenommen. So publizierte er im letzten Jahr eine umfassende „Geschichte des Sozialrechts in Deutschland“[6] und gönnte sich eine subtile Kommentierung einiger Geschichten von Johann Peter Hebel.[7] (Reinhard Mehring)