Die verbalmodi in den grammatiken von manuel alvares (1572) und Bento Pereira (1672)
Zusammenfassung
Der Artikel beschäftigt sich mit zwei Grammatiken portugiesischer Autoren, der Lateingrammatik De institutione grammatica libri tres von Manuel Alvares (1526–1583), die erstmals 1572 erschien, und der genau 100 Jahre später veröffentlichten lateinisch verfaßten Portugiesischgrammatik Ars grammaticae pro lingua lusitana addiscenda von Bento Pereira. Obwohl die Institutio, die als Lehrwerk der Jesuiten in ganz Europa Verbreitung fand, eine einsprachige Grammatik ist und als solche in Portugal schon seit dem 17. Jahrhundert kritisiert wurde, enthält zumindest die erste, in Lissabon erschienene Auflage zahlreiche Kommentare zum Portugiesischen, und zwar besonders im Kapitel über die Verbalmorphologie, wo Alvares sieben Modi ansetzt, denen er die lateinischen Verbformen und ihre portugiesischen Entsprechungen zuordnet. Bento Pereira (1605–1681), dessen Arte in erster Linie als Portugiesischlehrbuch für ausländische Missionare und Kaufleute, in zweiter als normative Grammatik für Portugiesen gedacht war, übernimmt weitgehend die Darstellung Alvares’, wobei nun die lateinischen Formen zur Übersetzung der portugiesischen dienen. Untersucht werden die Herkunft der Alvares’schen Moduskategorien und ihre Definitionen sowie die Zuordnung der lateinischen und besonders der portugiesischen Formen. Weiteres Interesse gilt den objektsprachlichen Informationen zum Portugiesischen des 16. und 17. Jahrhunderts.