Die Linguistische Erfassung des Hebräischen, Chinesischen und Finnischen am Beginn der Neuzeit: Eine Vergleichende Studie zur frühen Rezeption Nicht-Indogermanischer Sprachen in der Traditionellen Grammatik
Zusammenfassung
Der Aufsatz setzt sich mit der Problematik auseinander, wie in der früh-neuzeitlichen Sprachwissenschaft nicht-indoeuropäische Sprachen erfasst wurden. Im einzelnen werden die frühen linguistischen Darstellungen des Hebräischen, Chinesischen und Finnischen untersucht. Von besonderem Interesse ist dabei die Klärung der Frage, ob und, wenn ja, auf welche Art und Weise die jeweiligen typologischen Spezifika dieser Sprachen im Rahmen der grammatischen Überlieferung begriffen und dargestellt wurden. Dabei zeigt sich, dass die traditionelle Grammatik und das damit verbundene Denken die Erfassung und Deskription der fremden Sprachen in unterschiedlichen Formen beeinflusst haben. Ebenso wird deutlich, wie die Wahrnehmung der fremden Sprachen zum Zuwachs des linguistischen Wissens beigetragen hat und zum Ausbau der traditionellen grammatischen Terminologie führte, da sprachliche Eigenschaften in Worte gefasst werden mussten, für die bis dato keine Fachwörter existierten.