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Monika Redlin. Die Literarische Übersetzung zwischen Theorie und Praxis: Die Werke Grazia Deleddas im deutschen Sprachraum
Frankfurt am Main: Peter Lang, 2005. 437 Seiten ISBN 3-631-53448-5 64 € (Wiener Beiträge zu Komparatistik und Romanistik, 14).

Rezensiert von Jörn Albrecht
Heidelberg
Inhaltsverzeichnis

    Die Konstellation von Haupt- und Untertitel bei der hier vorzustellenden Wiener Dissertation erweckt falsche Vorstellungen; eine Umkehrung der beiden Titelkomponenten wäre angebracht gewesen: Es handelt sich nicht um eine theoretische Studie, sondern um einen klassischen Beitrag zur historischdeskriptiven Übersetzungsforschung. Untersucht wird die Rezeption der sardischen Schriftstellerin Grazia Deledda (1871–1936), und zwar sowohl die unmittelbare Rezeption in Italien als auch die mittelbare in Form der deutschen Übersetzungen. Dem im Haupttitel erscheinenden Thema werden knapp 25 Seiten eingeräumt, die sicherlich nicht zu den stärksten der Arbeit gehören. Leider wird dort einmal mehr eine These kolportiert, die von Hieronymus, dem Schöpfer der Vulgata, als eine Art von Schutzbehauptung in die Welt gesetzt wurde und seither durch die übersetzungshistorische Literatur geistert: Horaz habe sich in seiner Ars poetica für die “freie Übersetzung” eingesetzt p. 128). Man braucht die entsprechenden Verse (v. 131ff.) nur im Zusammenhang zu lesen, um sich davon zu überzeugen, daß davon keine Rede sein kann.

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