BesprechungEntwicklungslinien der Translationswissenschaft. Von den Asymmetrien der Sprachen zu den Asymmetrien der Macht Berlin: Frank & Timme, 2007. 438 Seiten ISBN 978-3-86596-146-4 (TransÜD, 14). .
Rezensiert von Michael Schreiber
Germersheim
Inhaltsverzeichnis
Im Jahr 2001 hat Erich Prunč, Professor am Institut für Theoretische und Angewandte Translationswissenschaft (ITAT) der Universität Graz, eine Monographie mit dem Titel Einführung in die Translationswissenschaft. Band 1: Orientierungsrahmen im Selbstverlag des Instituts publiziert. Dieser Band wurde in der Folge mehrmals neu aufgelegt. Der angekündigte Band 2 (Prunč 2001: 7) ist bisher nicht erschienen. Die nun vorliegende Monographie mit dem Titel Entwicklungslinien der Translationswissenschaft. Von den Asymmetrien der Sprachen zu den Asymmetrien der Macht ist eine überarbeitete und stark erweiterte Fassung von Prunč 2001. Dass es sich dabei nicht um ein völlig neues Buch handelt, zeigt bereits ein [ p. 392 ]Blick in das Inhaltsverzeichnis: Vier Kapitel tragen die gleichen Titel: „Vom Namen und seinem Schatten“, „Dominanz der Linguistik oder die Äquivalenzdiskussion“, „Translatorisches Handeln“ und „Dekonstruktion“. Vier weitere Kapitel wurden umbenannt, enthalten aber noch deutliche Parallelen in Aufbau und Inhalt: „Translation als Kultureller Transfer“ wurde zu „Botschaft und Deutung“, „Das finalistische Prinzip der Translation“ zu „Vom Systemvergleich zum Text“, „Komparative und deskriptive Translationswissenschaft“ zu „Komparative Translationswissenschaft“ und „Integration“ zu „Verfugung“. Ein Kapitel ist weggefallen: „Der Göttinger Sonderforschungsbereich“ wurde unter der Überschrift „Übersetzungsforschung“ in das Kapitel „Komparative Translationswissenschaft“ integriert. Vier Kapitel sind neu hinzugekommen: „Wie die black box Farbe bekam“, „Die ‚kulturelle Wende’“, „Die vielfältigen Felder der Macht“ und „Translationsethik“. Diese vier neuen Kapitel enthalten Aspekte, die in den letzten Jahren innerhalb der Translationswissenschaft intensiv diskutiert wurden und in Prunč 2001 nur knapp behandelt worden waren.