Innere Sprachform
Skizze zu einer Begriffsgeschichte
Der von Wilhelm von Humboldt geprägte und von Heymann Steinthal Mitte des 19. Jahrhunderts propagierte Begriff der
Inneren Sprachform hat eine bewegte und von Diskontinuitäten geprägte Geschichte und eine äußerst vage und plastische Bedeutung.
Der Text rekonstruiert einige Stationen dieser Begriffsgeschichte, mit Blick auf deren Brüche und Richtungswechsel. Besonderes
Augenmerk gilt der Rezeption und der heuristischen Weiterentwicklung des Begriffs in den USA. Kontrastiert wird die US-Rezeption
(in Sprachpsychologie, Spracherwerbsforschung und Ethnolinguistik) mit der zeitgleichen ideologischen Verwendung des Ausdrucks in
der sprachnationalistischen deutschen Tradition.
Article outline
- 1.Vorab
- 2.Die Anfänge
- 3.Die innere Sprachform in den USA (Whitney, Boas, Sapir, Whorf)
- 4.Die völkische Mystifizierung der IF in Deutschland; Leo Weisgerber und der deutsche Sonderweg; eine folgenreiche Abspaltung
- 5.Exkurs I: Werner & Kaplan (1963)
- 6.Exkurs II: IF bei Alfred Schütz und Thomas Luckmann
- 7.Schluss
- 8.Postskript
- Danksagung
- Anmerkungen
-
Literatur
Article language: German